Ein richtiges Highlight wartete schon am 2. Tag in Slowenien, der spektakulär angelegte und ausgesetzte, aber technisch doch relativ leichte Klettersteig auf den Planaja Sattel auf einer mit 10 Gehzeit mittlerweile schon durchschnittlich langen Etappe. Es ging vom Dom v Tamarju zum Vrisic Pass und ohne Pause wegen instabilem Wetter gleich weiter zum Pogacnikov dom na Kriskih podih. Auf dieser Hütte hatten wir einen internationalen Weitwandertisch mit jeder Menge Gaudi am Abend, bestehend aus jungen Franzosen, einer Wienerin und einem Israeli.

Überhaupt fand sich bei den insgesamt 7 Hüttenübernachtungen immer wer für eine Gaudi, langweilig war es wirklich nie. Bei Touren, wo ich alleine unterwegs bin, bin ich allerdings auch immer sehr gesellig und setzte mich gleich irgendwo dazu. Dadurch bin ich dann manchmal auch gleich am nächsten Tag nicht mehr alleine unterwegs 🙂

Auf Sloweniens 5. höchsten Gipfel, den Razor, wäre ich davor noch gerne hinauf, allerdings hing dieser in dunklen Wolken und ich sah zu, dass ich noch vor dem Gewitter zur Hütte kam. Dafür konnte ich am Tag darauf die wunderschöne Überschreitung des Bovski Gamsjovec (2400m) über einen Klettersteig gehen, auf dem man auf den Triglav zugeht und dazwischen auf einen Wald blickt, der 1200 Höhenmeter unter einem liegt. Im Abstieg sah ich auch 2 Steinböcke ganz aus der Nähe, die dort nicht so scheu sind wie bei uns in den Tauern. Nach einem Weg im Halbkreis um den Triglav herum kam ich wieder kurz vor dem nächsten Gewitter zur Hütte, ich übernachtete auf der Dom Planika pod Triglavom auf 2400m.

Ein Steinbock posiert für mich vorm Triglav 🙂

Morgens um kurz nach 5 machte ich mich an meinem Geburtstag auf den Weg, den normalerweise recht überlaufenen Nationalberg der Slowenen zu besteigen. Vor Sonnenaufgang lag der ganze Berg in Wolken verhüllt. Alles war feucht vom nächtlichen Regen und etwas rutschig, was wohl viele davon abhielt hinauf zu gehen. Auf den Triglav wollte ich unbedingt, aber dass sich das genau an meinem Geburtstag ausging, ich oben das Panorama genießen konnte, und das noch alleine eine halbe Stunde in vollkommener Ruhe bei Sonnenaufgang, das war ein absoluter Wahnsinn! Fast schon etwas zu kitschig und das schönste Erlebnis der gesamten Tour!

Wolkenfetzen und Sonnenschein mit Aussicht wechselten sich einander ab. Am Gipfel war es eisig kalt und bis auf den Wind vollkommen still, die Stimmung war einfach beeindruckend! Vom Gefühl war es so, als wie wenn ich dort oben mit Energie aufgeladen wurde 🙂
Somit stand ich am 19. Tourtag am Triglav, das wäre bis hierher schon eine wahnsinnig schöne und erlebnisreiche Tour gewesen, aber es ging ja immer noch weiter. Für mich war bereits klar, alles was jetzt noch kommt ist noch eine Draufgabe zur der mit großem Abstand besten Tour, die ich jemals gemacht habe!

Zugegebenermaßen hatte ich für die Geburtstagsetappe etwas getrickst, denn ich brauchte für die letzten 4 geplanten Tagesetappen trotz dem etwa 7h langem Umweg zur Planika und hinauf zum Triglav nur 3 Tage. Dafür kam ich auch am Abend etwas kaputt erst nach 13 Stunden fast ohne Pausen auf der Dom na Komni an. Der Weg dorthin durch das 7 Seental war allerdings auch sehr schön und auch ein kurzes sehr erfrischendes Bad und ein gemütliches Bier mit zwei lustigen Sizilianern ging sich dazwischen auch aus. Und nicht zu vergessen war der sehr gute Geburtstagskuchen anstelle des Frühstücks nach der Triglavbesteigung wieder unten bei der Planinka 🙂

Auf geht’s zum Meer im letzten Teil!

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