1. Etappe: knapp 400km mit 5500Hm 29.8km/h Schnitt Start 5:00 Uhr, in Maria Gail nach 15:23 Stunden incl. allen Pausen
Rückblickend kann ich nur sagen, man macht sich die Strecken eigentlich eh nur selbst schwer. Macht man sich keinen Stress und drückt nicht zu oft aufs Tempo, hat man auch nach 10 Stunden im Sattel noch Kraft, kaum Schmerzen und jede Menge Spaß… doch das fand ich auch erst am dritten Tag heraus, bis dahin ging es teilweise unglaublich zach dahin, ich kann mich nach all den Rennen und Marathons nicht erinnern, jemals so am Rad gelitten zu haben wie auf der 280km Etappe von Villach nach Kaindorf. Vom Gefühl her wird das Rad irgendwann glühend, man kann es nicht mehr berühren ohne Schmerzen zu bekommen und das an allen Kontaktpunkten…
Am 3. Tag änderte sich dann aber alles… doch der Reihe nach.
Gesamtübersicht der Strecke:
Haid – Postalm – Glocknerstraße – Villach- Soboth – Kaindorf – Wechsel- Mariazell – Haid
1020km mit 11500 Höhenmetern
Start um 05:00 Uhr in Haid bei Ansfelden Strecke: Von Haid zum Attersee, Mondsee und über den Scharfling und entlang des Wolfgangsees über die schöne Postalm nach Annaberg- Bischofshofen- Bruck- Hochtor -Heiligenblut- Winklern- Drautal nach Spittal- Villach- Maria Gail (Schlafpause)
Über die Postalm fuhren wir nicht allzu schnell drüber, trotzdem zerriss es das bis dahin so große Feld. Ein paar wenige Fahrer waren auch vor uns, bis Bruck ging’s vorerst zu viert weiter. Es war auch kein Fehler, dass wir einen Ultraradfahrer und Höhenmeterweltrekordler im 4er Packerl mit dabei hatten 😉
Auf dieser Etappe war recht viel Gegenwind, am Meisten zw. Bischofshofen und Bruck und zwischen Winklern und Spittal, das machte die Sache um einiges anstrengender.
Kurz vorm Hochtor, zeigen sich die Berge zum Glück von ihrer schönsten Seite! Michael, dein Trikot ist fies, irgendwie werde ich da immer so durstig…
Unsere Zeit für die 1260 Hm von der Mautstation Ferleiten bis zum Fuschertörl war auch nicht gerade langsam mit 1:26h =9.1km/h Schnitt bei 10% Steigungsschnitt mit jeder Menge Zeug, das man bei einer kurzen Ausfahrt nicht hinaufschleppen müsste.
Am Hochtor waren 260km und ~4000Hm geschafft, selbst die superlangen Radmarathons, wie beispielsweise der Ötzi, wären spätestes jetzt vorbei, vor uns liegen aber immer noch gute 740km… irgendwie schon etwas verrückt 🙂
An der Labestation am Hochtor bemerkte ich, dass der USB Anschluss meiner Powerbank defekt war. Kurt hatte eine Ersatzpowerbank im Auto und lieh mir diese bis ins Ziel, Dankeschön lieber Kurt! Dadurch musste ich wieder etwas Zeit aufholen und ließ es bergab vom Hochtor richtig laufen. Welch eine Genussabfahrt bis Heiligenblut, kaum gebremst durch Autos ging sich sogar eine sehr gute Zeit in der Wertung auf Strava aus… immerhin in den Top 10 von fast 2000 Radlern bisher.
Mit viel Gegenwind gings zu viert nach Spittal zur Verpflegungsstation, bei der es sogar Nudeln und ein alkoholfreies Weißbier gab! So einen Service hatte ich gar nicht erwartet. Vielen lieben Dank! Gut gestärkt ging es nochmals gute 40km weiter bis zum Tagesziel nach Maria Gail kurz nach Villach bei km 396. Das musste reichen für die erste Etappe, denn es stand eine von Michael ausgewählte Übernachtung im Braugasthof an. Ob das wirklich die beste Idee war? 😉