300km am Stück, das stand schon lange am Plan, leider war es dann aber eine sehr kurzfristige Aktion und so startete ich alleine übers Wiestal nach Plainfeld, Thalgau, Mondsee und gleich weiter zum Attersee. Am Attersee holte ich einen anderen Rennradfahrer ein und so fuhren wir dann gemeinsam und motivierten uns gegenseitig zu recht zügigem Tempo durchs schöne Weißenbachtal nach Bad Ischl und Bad Goisern, danke Florian für deinen Windschatten! Dort trennten wir uns und ich fuhr weiter über den Koppenpass zum Ausser See. Bis zum Koppenpass hatte ich einen knappen 33er Schnitt auf den ersten 90km am Tacho und immerhin schon fast ein Drittel der Strecke geschafft. Nachdem neben der Passstraße die alte Straße parallel verläuft, nahm ich diese, allerdings wird die sehr steil mit Kopfsteinpflaster und Schotter am Ende. Das letzte Mal war ich dort mit dem MTB untwerwegs, mit dem dieser Pass sehr schön ist, weil man ständig ohne Verkehr auf Forststraßen durch den Wald hinauffährt.
Nachdem der Ausseer See keinen Badeplatz hatte fuhr ich zum Grundlsee weiter und legte dort bei 33°C eine willkommene Badepause ein. Das Salzkammergut ist einfach eine wunderschöne Gegend, in der ich immer gerne unterwegs bin. Wenn es heiß ist gibt es einfach unzählige Bademöglichkeiten und ein See ist schöner als der Andere.
Wieder recht erholt und einigermaßen frisch ging’s weiter auf nicht sehr gut beschilderten Nebenstraßen nach Bad Mitterndorf und Dank Rückenwind mit recht hohem Tempo runter ins Ennstal, davon 17km mit einem 40er Schnitt.
Kurz vor Schladming hatte ich schon mehrere Kilometer ordentlichen Gegenwind und so war ich an der Abzweigung rauf nach Ramsau schon recht froh, bergauf fahren zu können. Im Anstieg hatte ich schon fast 200km am Tacho, die Sonne heizte recht ordentlich auf die Straße, die öfters recht steil und ohne Schatten war. Oben angekommen war ich dann recht froh, in der Abfahrt endlich wieder etwas Wind zur Kühlung zu haben.
In der Abfahrt war dann ein längerer Stau, als ich nach vorne rollte kam ich gerade zu einem schwerem Motorradunfall, bei dem die Feuerwehr den Motorradfahrer gerade in den Sarg legte. Das war das erste Mal, dass ich zu einem tödlichen Unfall gekommen bin und war recht traurig darüber. Allerdings verdeutlicht es einem wieder, wie schnell eine schöne Ausfahrt an einem wunderschönem Tag einfach vorbei sein kann und dann das Letzte im Leben war. Für mich ist das wieder einmal eine Erinnerung, die Zeit im Leben bestmöglich zu Nutzen und möglichst Achtsam durchs Leben zu gehen, um Unfälle zu vermeiden. Denn wie man sieht, kann es ganz schnell einfach vorbei sein.
Runter ging’s nach dem schrecklichen Unfall nach Filzmoos, wo gerade ein Feuerwehrfest stattfand. Als ich das sah, dachte ich, das kommt gerade Recht, denn konzentriert fahren konnte ich nach dem gesehenem Unfall sowieso nicht mehr. Und so machte ich einen Stopp zum Auftanken. Mit ein paar Einheimischen war’s dann recht unterhaltsam und so dauerte der Stopp 1:30h mit sehr gutem Kuchen.
Gestärkt machte ich mich dann auf den Weg durchs Fritztal, das praktisch ohne Verkehr immer leicht bergab geht und durch das ich mit Rückenwind lange Zeit um die 50 km/h herum fuhr und mit einem Schnitt von über 44km/h auf 23km meinem Ziel der 300km geradezu entgegen flog. Im Salzachtal angekommen war wie zu erwarten dann Gegenwind, ich fuhr bis Tenneck und entschied mich dann bei starkem Gegenwind, bei dem sich schon die Äste der Bäume bogen, wieder umzukehren und die Sbahn durch den Pass Lueg zu nehmen.
Um aber noch genügend Kilometer zu sammeln, fuhr ich noch weiter bis St. Johann und wieder retour nach Pfarrwerfen. Nach ein paar Kilometer per S-bahn stieg ich in Kuchl wieder aus und fuhr nach 285km noch die restliche Strecke heim. Nach einem ganz kleinen Schlenkerer waren es dann schlussendlich 301km nach 9:50h reiner Fahrzeit, was immerhin 30.6km/h im Schnitt ausmacht. Das ist doch recht schnell, nachdem ich fast alles alleine gefahren bin, es bis zu 34°C hatte und 2800Hm auf der Strecke verteilt waren. Allerdings ging das Tempo in den letzten 80km schon merklich zurück, bei einer noch längeren Runde werde ich die ersten 150km wohl langsamer angehen.